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August: Seeforellenfischen (Schleppen) Berner Oberland

Autorenbild: FischermänFischermän

Wir wollten sie nun endlich, die grosse Seeforelle vom Berner Oberland. Ich und Roger hatten diese Saison wirklich grosse Hoffnungen, eine zumindest gut massige Seeforelle zu fangen. Die Ausrüstung stimmt, wir sind viel auf den Seen. An was liegt das nur?! Aus unserer Sicht ist es eigentlich nur eine Frage der Zeit bis die grosse Seeforelle an der Rute hängt. Wir haben diese Mal am Gewässer übernachtet, damit wir möglichst schnell mit dem Fischen anfangen können. Um 5.00 liesen wir die ersten Köder in den See und so konnte es losgehen mit dem Seeforellenfischen im Berner Oberland. Klappt es endlich mit der grossen Seeforelle?

Wir fischten wieder auf allen Tiefen. Zwischen 3 und 50 Metern hatten wir überall Köder montiert. Wir nahmen nur kleine Veränderungen vor was die Köder, Tiefe und Geschwindigkeit anging. Die Route war ebenfalls klar. Wir nahmen uns nur einen kleinen Bereich ins Visier, wo wir auch die Seeforellen vermutet haben und wollten über diesem Spot mehrere Touren drehen. Roger lies eine um die andere Montage in die Dunkelheit ziehen. Nach kleinen Komplikationen waren wir um 5.45 schlussendlich bereit mit allen Montagen. Die Sonne ging auf und wir hofften auf einen frühen Biss.


Leider konnten wir in der ersten Stunde keinen Kontakt feststellen. Wir zogen einen langen Schlenker, damit wir die Richtung wieder wechseln können. Zurück zum Startpunkt, die Seeforellen müssen irgendwo sein! Ich habe etwas Musik gemacht und entschied mich für die Rock Playlist. Es lief direkt als erster Song sweet child o mine von Guns N Roses...


Plötzlich surrte die Bremse!! Beiden war sofort klar, dass da ein Fisch hängt. Ich war komplett desorientiert und Roger schrie: Es ist diese Rute dort!!


Ich eilte zur Rute und bemerkte direkt Wiederstand. Die Bremse surrte erneut auf. Wir sehen in der Ferne eine Fisch springen und es war klar, dass es sich um eine Seeforelle handelt. Mein Herz befand sich bereits zu diesem Zeitpunkt in meiner Hose. Roger beruhigte mich, während ich den Fisch drillte. Ich verspührte immer wieder heftige Kopfschläge der Seeforelle. Der Fisch setzte die nächste Flucht an, welcher in einem weiteren Sprung endete. Als das Brett langsam in die Nähe des Boots kam, spürte den Fisch kaum noch. Innerlich hatten wir beide Angst, dass diese Seeforelle fliehen konnte.


Aber sobald Roger das Brett abmontiert hatte, merkte ich, dass das nicht nur der Köder sein kann, welcher so einen Wiederstand verursachte. Ich konnte es kaum erwarten den Fisch zu sehen. Gesehen bedeutet schliesslich gefangen XD. Kurze Zeit später tauchte eine grosse silberne Flanke neben dem Boot auf. Roger war mit dem Kescher bereit. Die Nervosität auf dem Boot schnellte erneut in die Höhe. Die Seeforelle flüchtete ein weiteres mal, aber ich zog sie direkt wieder zurück zum Boot. Wir zählten auf Drei: Roger drückte den Kescher in das Wasser des tiefblauen Sees und ich lies den Fisch in den Kescher fallen.


Nachdem Roger das Netz angehoben hat, konnten wir einen riesigen Freudeschrei nicht zurückhalten. Wir beide wussten, dass dies eine gute Seeforelle ist. So viele Stunden erfolgloses Angeln zahlten sich endlich aus. Der Silberbarren lag im Kescher und wir waren einfach nur wunschlos glücklich. Besonders Roger mag ich diesen Erfolg riesig gönnen. Kurzes Backflash an dieser Stelle: Roger berichtete immer, dass er nur auf den Zeitpunkt wartet, dass urplötzlich die Bremse zu surren beginnt und eine prächtige Seeforelle kurz danach die Wasseroberfläche durchbricht. Genau das durften wir an diesem Sonntag tatsächlich erleben. Genau wie er es immer beschrieben hat, fand es statt. Der Silberbarren kam auf einen eher unauffälligen Köder, welchem ich am Vorabend noch fast austauschen wollte. Das Mass ergab eine Länge von 66cm. Ziel abgehackt, jetzt kommt der nächste Step: Die magischen 80cm wollen wir als nächstes knacken.


Seeforellenfischen im Berner Oberland mag teilweise trostlos sein, aber genau für diese Momente geht man immer und immer wieder. Wir schleppten natürlich noch weiter. Im Verlauf des Vormittags kam schlussendlich auch kein weiterer Fisch mehr, aber das war uns auch egal, wir hatten unsere Freude.


Ich sprang auf dem Rückzug noch kurz ins kühle Nass, was sich absolut perfekt anfühlte.


Tipp: Besonders bei der Seeforelle ist die Ausdauer der Schlüssel. Vertraue deinen Ködern und bleib dran. Auch Misserfolge können wichtige Rückschlüsse geben.


Bis zum nächsten Mal

Euer Mänu


 
 
 

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