Nach der Eröffnung haben Roger und ich keinen Termin mehr gefunden, um gemeinsam dem Seeforellen nachzustellen. Über die Ostertage war es dann endlich soweit. Wir haben die Wettervorhersage geprüft und waren nicht sehr optimistisch. Regen und Wind werden uns begleiten. Trotzdem haben wir uns auf den Weg gemacht um mit dem Boot ein paar Spangen durch den See zu ziehen. Mit dem Ziel, einen der begehrten Silberbarren zu fangen. Das Abendteuer Seeforellenfischen im Berner Oberland kann starten.
Roger wie immer pünktlich, ich leider verschlafen. So liess der Start zu wünschen übrig. Trotzdem noch in der Zeit, kamen wir am See an und bereiteten das Boot vor. Im Regen und in der Dunkelheit steuerten wir das Boot in Richtung von unserem geplanten Startpunkt. Dort angekommen kam zu dem Regen noch der Wind dazu. Wir haben uns beschlossen, dem Wetter etwas Zeit zu geben und warteten vorerst ab. Beiden war es etwas unwohl mit den heftigen Wellen, aber keiner wagte etwas zu sagen. Nach einiger Zeit, versuchte Roger eine Montage mit dem ``Brättli``zu platzieren. Dies gelang ihm, weswegen er bereits mit der zweiten Montage startete. Das Wetter wurde milder und die Montagen waren nach kurzer Zeit bereit für die Seeforellen. Wir angelten mir insgesamt 8 Ruten. Konkret ausgedrückt mit 6 ``Brättli``und 2 Downriggern. Fast an allen waren Perlmuttspangen nur eine Rute mit Wobbler und eine andere mit einem klassischen Löffel. Die Geschwindigkeit war nicht einfach zu halten, da der Rückenwind uns etwas beschleunigte. Gegen 9.00 Uhr haben wir bereits das Ende des Sees erreicht und so kehrten wir wieder. Weil die Tiefe des Sees schlagartig auf knapp 50 Meter Tiefe wechselte, zog ich den Downrigger etwas hoch, damit wir nicht Grundkontakt haben. Trotzdem wippte die Rute nach kurzer Zeit, was normalerweise signalisiert, dass das Gewicht den Grund berührt. Da es schnell wieder in einen tieferen Bereich ging, haben wir auch nicht weiter gehandelt. Fisch hatten wir nur sehr sporadisch auf dem Echolot, was uns nicht gerade Hoffnung einhauchte. Aus Sicherheit beobachteten wir das Wetter weiter, denn nochmals in die gleiche Situation wie am morgen früh, möchten wir nicht geraten. Denn der Wind nahm wieder zu und wir haben uns gezwungenermassen dazu entschieden, die Ruten einzukurbeln. Da wir diesem Tag nicht besonders viel Potenzial gegeben haben, waren wir auch nicht sehr enttäuscht, dass es nicht geklappt hat. Die erste Rute, welche wir Einkurbeln wollten war die tiefe Downriggermontage. Ich hatte Mühe, die Schnur vom Clip zu lösen und so kurbelte ich die Montage mit dem Downrigger hoch. Sobald ich die Schnur in der Hand hatte, spürte ich Widerstand daran. Als ich die Rute in die Hand nahm war es eindeutig. Da ist ist wirklich ein klarer Widerstand. Nach einigen Kurbelumdrehungen sah ich eine silberne Flanke. Jetzt wird es hektisch auf dem Boot. Denn beide sahen den Fisch und wussten, dass es nicht der kleinste war. Roger kescherte den Fang aber gekonnt und wir schrien vor Freude. Endlich eine Seeforelle, welche das Mass erreicht. Roger kann den Fisch in der Küche gut gebrauchen, weswegen wir ihn auch mitnahmen. Es war eine sehr speziell gefärbte Seeforelle. Silbern auf jedenfall aber irgendwie fehlten die Punkte. Das Mass ergab 51cm, was die Optik des Fisches wieder in den Hintergrund rückte. Später entpuppte sich, dass es sich um einen Seesaibling handelt und nicht um eine Seeforelle. Dies spielte uns aber keine Rolle, denn einen 51er Seesaibling fängt man auch nicht alle Tage. Unglücklich, dass der Clip nicht ausgelöst hat. Wahrscheinlich hat sich der Fisch einfach eingehängt. Nicht unwahrscheinlich, als ich den Downrigger hochgekurbelt habe und die Rutenspitze leicht wippte. Nach einigen Fotos steuerten wir Richtung Ufer und machten uns auf den Heimweg. Im Auto philosophierten wir, an was das nun gelegen hat, dass dieser Fisch gebissen hat und den Clip nicht ausgelöst hat. Aber eins steht fest... Dieser Fisch war der Lohn dafür, dass wir uns durch dieses mühsame Wetter gekämpft haben.
Tipp: Die Seeforellenangelei benötigt Ausdauer und Durchhaltewillen. Dies bedeutet, auch mal bei schlechtem Wetter an den See zu fahren und sein Möglichstes zu versuchen.
Bis zum nächsten Mal
Euer Mänu
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